Man nehme acht, teilweise rekonvaleszente, Damen2-Spielerinnen, drei Damen1-Spielerinnen, eine Damen3-Spielerin und zwei Handballrentnerinnen, mische kräftig durch und werfe sieben davon auf das Spielfeld. Was dabei rauskommt ist zwar kein handballerischer Leckerbissen aber immerhin die Qualifikation für das Cup-Finale. Das "Damen 2 Selection" schlug am Mittwochabend 11.12.2019 den HC Flawil aus der 3. Liga mit 22:26 im Cup-Halbfinal.
"Bereits" am Morgen, des besagten Mittwochs war bekannt, welche Spielerinnen am Abend für die Cup- Partie in der Flawiler Botsberghalle zur Verfügung stehen würden. Es musste tagsüber also nur noch geklärt werden, wer wessen Trikot wohin bringt, wer direkt nach Flawil fährt und wer, mit wieviel Verspätung, an welchem Besammlungsort zu sein glaubt. Dieser, anscheinend für den aktuellen Zustand des Damen 2, ganz normale Koordinationsaufwand spiegelt sich in der Anzahl der WhatsApps wider, die ich an diesem Mittwoch im Chatverlauf sammelte. Am Ende möchte ich mich aber nicht beklagen, sondern viel eher all denen danken, die sich für dieses Cup-Abenteuer zur Verfügung gestellt, und dafür gesorgt haben, dass der Finaleinzug schliesslich perfekt ist.
Das Spiel begann zwar gut für den favorisierten Zweitligisten HC GoRo und man konnte sich schnell mit 4:2 absetzen. Danach häuften sich aber technische Fehler und Abstimmungsprobleme vorne wie hinten. Dies ermöglichte es dem Heimteam immer wieder frei auf die Teilzeitrückkehrerin Jasmin Würth im Tor zuzulaufen und einfache Tore zu erzielen. Es wäre allerdings zu einfach, die ganzen Defizite an diesem Abend auf die fehlende Abstimmung zu schieben, denn mehrheitlich waren es ganz einfache individuelle Fehler, welche dem HC GoRo mal für mal das Leben schwermachten. Der HC Flawil nutzte die sich bietende Chance und übernahm sowohl das Spieldiktat wie auch die Führung. Kurz vor der Pause rannte der HC GoRo gar einem Rückstand von drei Toren hinterher. Erst mit der Pausensirene und einem 7m-Strafwurf gelange es wieder auf 12:11 zu verkürzen.
Die zweite Halbzeit begann etwas kurios, doch erfolgreicher für den HC GoRo als für das Heimteam. Da sich der HC Flawil in der Schlusssekunde der ersten Halbzeit, in der Aktion, die zum Penalty führte, noch eine 2-Minutenstrafe einfing und beim Gang zur Pausenbesprechung (auf Grund eines Frustausbruchs) gleich eine zweite Strafe mitnahm, schien die Vorlage für den HC GoRo günstig zu sein. Die numerische Überzahl konnte in den Startsekunden der zweiten Halbzeit zwar zum Ausgleich genutzt werden, doch hielt dies nur für kurz an. Denn nach 15 Sekunden ergänzte der HC GoRo seinerseits mit einer Spielerin, nach einer vermeintlich abgelaufenen Strafzeit. Da intervenierte die Flawiler Bank auf einmal. Es stellte sich heraus, dass die Handschrift des Zeitnehmertisches mit dem geschriebenen 45 Sekunden und nicht 15 Sekunden nach Wiederanpfiff meinte. Zwar gestand der Schiedsrichter ein, dass die Darstellung durchaus zu Verwechslungen führen könne, er jedoch nicht um eine weitere Bestraffung des HC GoRo herumkomme. Nach einigen Diskussionen akzeptierte die GoRo-Bank und das Spiel ging mit 4 gegen 4 weiter.
Nach dieser Phase des Durcheinanders fand der HC GoRo besser zurück in die Spur und konnte auf plus vier Tore davonziehen. Man verpasste es aber anschliessend, den Sack frühzeitig zu zumachen. Das fahrige Spiel zog sich bis zum Schluss durch und man zitterte bis wenige Minuten vor Schluss. Dennoch brachten die GoRo-Ladies den Vorsprung über die Zeit und qualifizierten sich, mit dieser zusammengewürfelten Truppe, für den Cup-Final. An dieser Stelle möchte ich mich im Namen des Teams herzlich beim Damen 3 bedanken. Zur Unterstützung fuhr das GoRo3 geschlossen nach Flawil, um uns zu unterstützen. Vielen herzlichen Dank für euren Beitrag zum Erfolg.
Der Cup-Final findet am 22.12.2019 um 14:30 Uhr in der Halle Steig in Wittenbach statt. Der Gegner steht noch nicht fest und wird zwischen dem SV Fides und dem BSV Weinfelden ermittelt. Mal schauen, wer uns dann kurz vor Weihnachten zur Verfügung steht, um hoffentlich am Ende noch ein letztes Mal im diesjährigen Cup-Wettbewerb zu jubeln.
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